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„Krone des Lebens“ – Biblische Tagesimpulse, die zusagen und herausfordern – 29. Juli

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:

Mittwoch, 29. Juli

Ihr Berge, siehe, ich will mich wieder zu euch kehren und euch mein Angesicht zuwenden, dass ihr angebaut und besät werdet. Ez 36,9

Gott wendet sich ab, weil das Volk sich von ihm abwendet.

Land und Leute verarmen, soziale Ungerechtigkeiten nehmen Überhand.

Das Volk kehrt um zu seinem Gott und Gott wendet sich den Menschen wieder zu und das Land grünt und ernährt sein Volk.

Lohn für Treue, Strafe für Untreue. Tun-Ergehen-Zusammenhang nennt man das. Jeder bekommt, wie er tut und es verdient.

So haben es die Generationen vor Jesus lange gedeutet. Als Quintessenz ihrer wankelmütigen Beziehung zu Gott, als gerechte Reaktion Gottes auf ihr Tun, ihres Versagens bzw. auch als Chance, wenn sie wieder zu Gott umkehrten.

Sie wussten: Ihre Freiheit, ihr Leben verdanken sie Gott. Sie haben einen Bund mit Gott: Gott ist ihr Gott und sie sind sein Volk. Oder gottlos und ohne Zukunft. Denn ohne Gott gibt es kein Leben.

Solches Denken ist uns modernen Menschen eher fremd. Wir deuten alles menschlich: alles von Menschen versursacht, alles von Menschen auch wieder zu retten. Gott kommt in unseren Deutungen, heute kaum noch vor.

Die Gefahr ist aber wie beim Volk Gottes: dass wir, wo wir uns nur noch selbst verantwortlich sind, in unserer Art zu leben heillos und friedlos werden – aber nicht menschlicher. Der Klügere, Stärkere, Reichere setzt sich meist doch durch.

Wir vergessen aber: das Heil kommt nicht aus uns. Da überschätzen wir uns.

Darum hat Gott einen neuen Weg gewählt, um die Beziehung zu ihm zu heilen: Jesus Christus. Nicht mehr Lohn für Treue und Strafe für Untreue, sondern Gott will uns in Christus gnädiger sein als verdient. In ihm streckt er uns seine Hand der Versöhnung entgegen. Will das Böse mit Gutem überwinden, die Schuld mit Vergebung; setzt auf seine Liebe zu uns, dass sie sich stärker erweist und überzeugender sein wird als alles andere. Hält uns die Zukunft offen und hofft, dass wir auf sein Liebeswerben Antwort geben mit ihm verantwortlichen Tun und Lassen. Lebt es uns selbst vor und gibt uns damit in die Hand, was Zukunft hat.

Hans-Joachim Scharrer

„Die Erde ist des Herrn. Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben.

Drum sei zum Dienst bereit, gestundet ist die Zeit, die uns gegeben. Gebrauche deine Kraft. Denn wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen. Vertraue auf den Geist, der in die Zukunft weist. Gott hält sie offen.“ J. Ries

Als heutige Bibellese ist Apg 26,1-23 vorgesehen.


Veröffentlicht in Tagesimpulse.