Sonntagsbrief an die Gemeinde für den 11. Juli 2021

Vöhringen, 10. Juli 2021

Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,

die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemein­schaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Was ist das für eine Aussicht: Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Religion in einem Haus zum gemeinsamen Gebet vereint. In Berlin ist jüngst der Grundstein für das „House of One“ gelegt worden. Es ist als ein 40 Meter hohes Gebäude geplant, das einen christlichen, einen jüdischen sowie einen muslimischen Gebetsraum rund um einen zentralen Begegnungsraum umfasst. So soll dieses „Haus des Einen“ zum Symbol des religiösen Miteinanders werden.

Bei aller Sympathie für den interreligiösen Dialog habe ich doch meine Rückfragen: In was können sich Menschen unterschiedlicher Religionen wirklich einigen? Wenn es eine gemeinsame Gottesvorstellung wäre, ließe diese sich überhaupt anbeten? Was lässt sich denn mit eigenen Worten von einer Gottesvorstellung oder von gemeinsamen Gottesgedanken erbeten?

Beim Propheten Jesaja kommt der Gott Israels und Vater Jesu Christi selbst zu Wort. „Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker.“ (Jesaja 56,7) Menschen aller Völker werden zu dem wahren Gott finden und ihn allein anbeten: „Groß und wunderbar sind deine Werke, HERR, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, HERR, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.“ (Offenbarung 15,3-4)

So bete ich: Gott, Du unser Vater, durch Deinen Sohn sind wir in der Taufe neu geboren. Kinder des Lichtes heißen wir. Und doch legen sich Schatten auf unsere Seelen. So bitten wir Dich um den Heiligen Geist. Er entzünde in uns das Feuer, das alles Dunkel verdrängt. Durch Jesus Christus. Amen.

Am morgigen Sonntag, 11. Juli, feiern wir den Predigtgottesdienst um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. In der Predigt kommt der Missionsbefehl Jesu zur Sprache.

Am kommenden Donnerstag, 15. Juli, laden wir um 19.30 Uhr zu einem Vortrag und Gespräch über den katholischen Priester Max Josef Metzger (1887-1944) mit Dr. Ludwig Rendle in die Martin-Luther-Kirche ein. Der Satz aus Metzgers Abschiedsbrief vor seiner Hinrichtung ist das Motto: „Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirche.“

Am kommenden Samstag, 17. Juli, 16 Uhr laden wir Kinder mit Familien wieder zu einer halbstündigen Kinderkirche in die Martin-Luther-Kirche ein. Wir stellen eine biblische Geschichte mit Bildern vor und singen vertraute Kinderkirchenlieder.

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Es grüßt Euch ganz herzlich

Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer

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