Sonntagsbrief an die Gemeinde für den 18. Juli 2021

Vöhringen, 17. Juli 2021

Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,

die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemein­schaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Wir haben ein bestimmtes Jesus-Bild vor Augen: Ein bärtiger Mann mit schulterlangem Haar und in einem knöchellangen Gewand blickt uns gütig an. So zeigt er sich als guter Hirte und Heiland für unsere Seelen. Was jedoch der Seher Johannes auf Patmos geschaut hat, erweist sich als verstörende, ja beängstigende Vision: Weißes Haar wie Schnee, Augen wie eine Feuerflamme, Füße wie glühendes Golderz, sieben Sterne in der rechten Hand, ein scharfes Schwert aus dem Mund und schließlich ein sonnenhell leuchtendes Angesicht – unnahbare Majestät, die Berührungen abzuweisen scheint und die eigenen Augen furchtsam schließen lässt (vgl. Offenbarung 1,12-16).

Schwer vorzustellen, aber wenn der auferstanden Jesus von sich selbst sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28,18), ist ein harmlos-freundliches Auftreten nicht die ganze Wahrheit. „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.“ (Offenbarung 1,17-18) Sein Zuspruch an den Seher Johannes ist ernst gemeint. Die Furcht muss genommen werden, damit es zu einer wirklichen Begegnung in aller Offenheit kommt.

So will sich Jesus auch uns vorstellen als „der Erste und der Letzte und der Lebendige“. Ihm entgeht nichts, was kommen wird. Und er verliert nichts, was schon längst vergangen ist. So weitet sich mein Vertrauen in ihn: Meine Dunkelheit – Christus hat sie durchschritten. Meine Schwachheit – Christus hat sie ausgeatmet. Mein Tod – Christus ist für mich gestorben. Mein Leben – Christus hat es gerettet.

So bete ich: Gott, Du unser Vater, Dein Sohn hat sich in unsere Hände gelegt – er Brot des Lebens. Nimm uns die Lebenssattheit, schenke uns Hunger nach dem, der unser Leben zu Dir führt. Durch Jesus Christus. Amen.

Am morgigen Sonntag, 18. Juli, feiern wir den Predigtgottesdienst zur Kirchweih um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Dabei wird uns der Kirchenchor gesanglich führen.

Am kommenden Samstag, 24. Juli, werden wir nachmittags die noch ausstehenden Konfirmationen in der Martin-Luther-Kirche paarweise vornehmen. Der neue Konfirmandenkurs hat zwischenzeitlich begonnen. Wir hoffen, dass wir ihn im Gemeindehaus durchführen können und nicht wieder wegen Corona ins Internet ausweichen müssen.

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Es grüßt Euch ganz herzlich

Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer

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