Sonntagsbrief an die Gemeinde für den 27. Juni 2021

Vöhringen, 26. Juni 2021

Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.

Wer soll das alles verstehen? Was da geschieht, was das soll, wohin das führt – so vieles können wir nicht wirklich begreifen; es macht keinen Sinn. Schicksal eben, sagen die Menschen, die mit Gott nichts anzufangen wissen. Aber wie trostlos ist es von Schicksal zu reden. Ein Schicksal führt uns nirgendwo hin.

Als Christen hoffen wir, das bei allem Weltgeschehen Gott mit seiner Vorsehung und mit seinem Wort dabei ist. Dann hat kein Schicksal das letzte Wort. Und doch bleibt die Frage dem Glauben nicht erspart: Warum, Gott, das alles? Wir suchen Gott zu verstehen, möchten einsehen, was der tiefere Sinn bei Gott ist. Aber mit unserem eigenen Vermögen lässt sich Gott nicht durchschauen. Dazu heißt es beim Apostel Paulus: „O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!“ (Römer 11,33)

Auch wenn ich Gottes Weisheit und seine Vorsehung nicht erfassen kann, lässt mich das nicht ratlos zurück. Der Glauben hält mich an Jesus Christus fest. Sein Leben zieht sich wie ein roter Faden durch das Weltgeschehen, verbindet Himmel und Erde. Was ich nicht begreifen kann, hat er für mich ergriffen. Gottes Sohn lässt die Welt nicht los.

So bete ich: Himmlischer Vater, Du unser Gott, in deine Hände sind unsere Lebenslinien eingezeichnet. Was mit uns geschieht siehst du voraus. So bitten wir dich: Wende, was wir nicht ertragen können, zum Guten. Beschirme uns unter dem Schatten deiner Flügel, damit wir als deine Kinder dich loben und deinen Namen preisen. Durch Jesus Christus. Amen.

Am morgigen Sonntag, 27. Juni, feiern wir den Predigtgottesdienst um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Dabei kommt das Wort aus dem Munde Josephs zur Sprache: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.“ (1Mose 50,20)

Der Herr führe euch auf lichtem Weg und bleibe euch gnädig zugewandt. Amen.

Es grüßt Euch ganz herzlich

Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer

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