Sonntagsbrief an die Gemeinde für den 7. Februar 2021

Vöhringen, 6. Februar 2021

Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.

Es gibt im Hebräischen ein Wort, das es in sich hat: hineni, auf Deutsch „hier bin ich“. Werden in der Bibel Menschen von Gott bei ihrem Namen gerufen – so wie Abraham und Mose –, lautet ihre Antwort: „Hier bin ich.“ Damit zeigen sie sich bereit, auf das zu hören, was ihnen Gott zu sagen hat, und ihm zu folgen. Wer einen beim Namen ruft, kann diesen für sich beanspruchen. Mit gutem Grund lassen sich daher die meisten Eltern von ihren Kindern nicht bei ihrem Vornamen anreden.

Beim Propheten Jesaja geschieht etwas Neues. Es ist Gott selbst, der sich den Menschen zusagt: „Hier bin ich!“ Von seinem Volk Israel lässt er sich bean­spruchen: „Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.“ (Jesaja 58,9; vgl. 52,6) Und nun die Steigerung: „Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich – hineni, hineni!“ (Jesaja 65,1)

„Hier bin ich!“ Gott sagt sich uns zu, bevor wir ihn beanspruchen und anrufen. „Ich bin da – ich bin für dich da!“ Ein größeres Geschenk kann uns Gott nicht machen. Sein Sohn Jesus Christus hat sich dafür hingegeben. „Ich bin für dich da!“ Es braucht jetzt nur unser Vertrauen, um ihm im Gebet zu antworten: „Hier bin ich.“ Wo wir so zueinanderfinden, tauche ich in Gottes Barmherzig­keit ein. Und dann verändern sich die Dinge im Leben …

So bete ich: Himmlischer Vater, hier bin ich, Du kennst mich beim Namen. Wenn ich vor Dir mit meinem Leben stehe, hast Du es in Deinem Sohn bereits umarmt. Nimm mich für Dich ein. Mache mich zum Boten deiner Güte. Durch Jesus Christus. Amen.

Am morgigen Sonntag, 7. Februar feiern wir den Predigtgottesdienst um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Bitte an die FFP2-Masken denken. Da wir gegenwärtig nicht im Gottesdienst singen können, muss der Wegweiser­Gottesdienst leider ausfallen.

Am kommenden Mittwoch, 10. Februar findet um 20 Uhr das erste von vier einstündigen Bibelgesprächen zum Buch Jona als ZOOM-Video-Konferenz statt. Jona im Bauch des Fisches kennen wir alle, aber wie und warum der Prophet Jona im Bauch eines Schiffes eine Seenot (fast) verschläft, bringt uns auf eine besondere göttliche Spur. Für eine Teilnahme reicht ein Smartphone oder ein Tablet mit Internetverbindung. Wer ein Email an jochen.teuffel@elkb.de schreibt, erhält die Einladung mit dem Zugangslink.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Es grüßt Euch ganz herzlich

Euer Jochen Teuffel

Evangelischer Pfarrer

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